Bürgermeisterwahl Moskau
Bürgermeisterwahl Moskau – überglücklich nach seinem Sieg – Sergei Semjonowitsch Sobjanin

Der Gockel beglückwünscht Sergei Semjonowitsch Sobjanin (55) zu seiner Wiederwahl als Bürgermeister von Moskau. Damit bleibt der Putin-Freund einer der mächtigsten Männer Russlands.

Die eingesetzten nord-koreanischen und syrischen Wahlbeobachter konnten keine Unregelmäßigkeiten bei der Wahlmanipulation feststellen. In einem Interview berichtet der neutrale nord-koreanische Wahlbeobachter Jo Gwang-jo: „Die Auszählung lief ohne Komplikationen ab. Wir haben es den Wählern dieses Jahr auch etwas leichter gemacht, so wurde Bürgermeister Sobjanin gleich mehrfach auf die Stimmzettel gedruckt. Die Herausforderer mussten leider aus Platzmangel auf der Rückseite untergebracht werden, die zum Schutz gegen Feuchtigkeit mit Klarsichtfolie beschichtet wurde. Leider haben wir erst nach der Wahl gemerkt, dass Bleistifte auf der Folie nur schwer schreiben. Passiert ist passiert…

Die Stimmzettel des amtieren Bürgermeisters waren soweit alle in Ordnung. Die Menschen schienen regelrecht glücklich gewesen zu sein, dass sie ihn wählen durften. Manche waren so begeistert, dass sie neben dem schon vorgedruckten Kreuz gleich noch ein zweites gemacht haben – die haben wir dann natürlich auch doppelt gezählt.

Eine große Hilfe waren auch die vielen freiwilligen Helfer vor Ort, die an den Wahlurnen mit Rat und Tat zur Seite standen. Ohne sie wäre so manches Kreuz möglicherweise falsch gesetzt worden.

Beim Herausforderer – Oppositionskanditat Alexej Nawalny (37) – kam es dagegen zu deutlichen Unregelmäßigkeiten. Viele Stimmen mussten für ungültig erklärt werden, da statt einem „Kreuz“ ein „X“ gemacht wurde. Aber auch ganz profane Fehler führten zur Ungültigkeit. Viele Oppositionsanhänger haben schlichtweg vergessen, ihren Namen und ihre Adresse anzugeben. So ist die Nachverfolgbarkeit einfach nicht gegeben.

Nach der Wahl war auch alles wie gehabt, die Herausforderer wurden in kurzen Schauprozessen wegen Korruption zu langjährigen Haftstrafen verurteilt und befinden sich im Moment auf dem Weg in diverse russische Arbeitslager.

 

Foto Kremlin.ru [CC-BY-3.0], via Wikimedia Commons