Kiel – Mit einem blauen Auge taumelt Holstein Kiel in die nächste Runde des DFB Pokals und entgeht so einer deftigen Blamage. Lag es an den frostigen Temperaturen, am Schneeregen oder hat man den Gegner einfach nur unterschätzt? Erst in der 90. Minute konnte sich Kiel mit Ach und Krach in die Verlängerung retten.

Mit überraschend starkem Offensivfußball und Spielfreude hat der Underdog aus München dem mehrmaligen Landespokalsieger aus Schleswig-Holstein gezeigt, wo dessen Grenzen liegen. Die Abwehr der Kieler war eine einzige Katastrophe. Zwar konnten sie dem Druck der Bayern in den ersten 120 Minuten einigermaßen standhalten, brachen dann aber völlig ein und kassierten noch 6 Gegentreffer. Zum Glück konnte Fin Bartels das Spiel in der 121. Minute noch drehen, als er im Strafraum der Gäste frei zum Schuss kam und den Siegtreffer erzielte.

„Die Einstellung und Leistung meiner Mannschafft war einfach inakzeptabel. Gegen einen scheinbar schwachen FC Bayern München, der von den letzten fünf Pokal Teilnahmen lediglich zwei mal den Pokal gewinnen konnte, muss einfach mehr gehen. Wir sind zu selbstsicher, ja möglicherweise zu überheblich ins Spiel gegangen. Wir fühlten uns einfach zu sicher. Anders kann ich mir diese desolate Leistung nicht erklären.“ So Kiels Trainer Ole Werner.

Der Trainer der Münchner Bayern, Hans-Dieter Flick konnte sein Glück dagegen kaum fassen: „Es war ein unglaublicher Abend. Wir hätten niemals gedacht, dass wir gegen den Rekord Sieger des Schleswig-Holstein Pokals so eine Leistung aufbieten können. Wir haben gekämpft und 150% gegeben aber am Ende hat es eben nicht sein sollen. Aber egal, dass wir überhaupt so weit gekommen sind und fast die dritte Runde des DFB Pokals erreicht hätten, ist einfach sensationell. Ich kann meiner Mannschaft dafür einfach nur danken.“